“Wir sind doch alle zu Hause!”
Diese Worte aus dem Munde eines zweieinhalb jährigen, auf die Frage ob er denn heute schon auf dem Spielplatz war. Der süße kleine Fratz hatte schon verinnerlicht, dass man in diesen Zeiten doch nicht draußen sein sollte! Er war ein klein bisschen empört, über so viel Unwissen meinerseits. So viele Wochen habe ich ihn schon nicht gesehen! In vorauseilendem Gehorsam, haben wir den Kontakt zu dem kleinen Kindergartenbesucher abbrechen müssen, es hat sich vielleicht auch zeitlich gefügt. Ach dieser Coronavirus! Nun denn, es bleiben uns nur die Videokonferenzen mit Knetsessions, Erzählreime hören, ausgedruckte Bilder bewundern, über sein Sprachvermögen beeindruckt sein. Er macht anscheinend gerade auch die verbale Kaka- und Pupsphase durch. Zumindest versucht er diese beifällig und übermütig in jeden Satz einzubauen.
Zwischendurch befürchte ich, dass er uns vergessen könnte! So eine Beziehung lebt doch von echtem Kontakt. In diesem Alter sind doch Monate, wie für uns Jahre. Diese soziale Distanz kann Folgen haben! Sicherlich wird der kleine Mann diese Phase in seinem Leben vergessen, nur viele andere werden gezeichnet sein. Ein kollektives tiefgründiges Ereignis, dass wir nicht vergessen werden. Es wird lebenslang als Mahnmal über unserem Leben hängen! Vielleicht wird es Angst machen, vielleicht zu einem bewussteren Leben führen. Es wird hoffentlich zu weltweiten cleveren Pandemie-Strategien führen, zu nachhaltigen und sinnvoll verteilten Produktionsstätten. So gänzlich von einem Land sich abhängig machen war doch schon sehr leichtsinnig! Wenn wir uns sinnbildlich als Schiff betrachten würden, wären wir schon längst gekentert unwiederbringlich versunken. Liebe Chinesen es geht hier um kein ethnisches, rassistisches Denken. Bin gedanklich so weit weg davon, wie Sonne und Erde! Wir müssen mit und nach Corona anders mit uns und den Ressourcen auf dieser Welt umgehen. So ein kleines Virus hat uns vorgemacht, dass wir gleicher als gleich sind. Es unterscheidet nicht zwischen Hautfarben, reich und alt, schön und hässlich, fleißig und faul, es kann nehmen wen es kriegen kann!
Also lasst uns über eine Welt nachdenken, in der wir vereint gegen so eine Gefahr angehen können. Bitte lasst diese nationalen Grenzgedanken mal weg! Diese gibt es für solche Viren einfach nicht! Lasst uns medizinische Entwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse teilen, lasst uns gemeinsam handeln und retten! Ach es klingt jetzt, wie das Wort zum Sonntag! Diese pathetischen Ansprachen sind doch von diesen beseelten Gläubigen besetzt. Bitte entschuldigt, wenn ich in euer Homefield einbreche. Aber Corona du machst mich noch sentimentaler, als ich ohnehin schon bin, du brichst mir das Herz! Und das sind definitiv Ausnahmezustände, in denen solche Gedanken legitim sein sollten.
Liebe Menschheit gehe mit sinnvollen Erkenntnissen und langfristigen Lösungen aus dieser Krise heraus!